Alkohol am Steuer: Todeiner Unschuldigen!!!

Ich ging zu einer Party,Mami, und dachte an Deine Worte. Du hattest mich gebeten, nicht zu trinken, undso trank ich keinen Alkohol.

Ich fühlte mich ganz stolz,Mami, genauso, wie Du es vorhergesagt hattest. Ich habe vor dem Fahren nichtsgetrunken, Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.

Ich weiß, dass es richtigwar, Mami, und dass Du immer recht hast. Die Party geht langsam zu Ende, Mami,und alle fahren weg.

Als ich in mein Auto stieg,Mami, wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde: aufgrund DeinerErziehung - so verantwortungsvoll und fein.

Ich fuhr langsam an, Mami,und bog in die Strasse ein. Aber der andere Fahrer sah mich nicht, und seinWagen traf mich mit voller Wucht.

Als ich auf dem Bürgersteiglag, Mami, hörte ich den Polizisten sagen, der andere sei betrunken. Und nunbin ich diejenige, die dafür büßen muss.

Ich liege hier im Sterben,Mami, ach bitte, komm doch schnell. Wie konnte mir das passieren? Mein Lebenzerplatzt wie ein Luftballon.

Ringsherum ist alles vollBlut, Mami, das meiste ist von mir. Ich höre den Arzt sagen, Mami, dass eskeine Hilfe mehr für mich gibt.

Ich wollte Dir nur sagen,Mami, ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken. Es waren die anderen,Mami, die haben einfach nicht nachgedacht.

Er war wahrscheinlich auf dergleichen Party wie ich, Mami. Der einzige Unterschied ist nur: Er hatgetrunken, und ich werde sterben.

Warum trinken die Menschen,Mami? Es kann das ganze Leben ruinieren. Ich habe jetzt starke Schmerzen, wieMesserstiche so scharf.

Der Mann, der mich angefahrenhat, Mami, läuft herum, und ich liege hier im Sterben. Er guckt nur dumm.

Sag meinem Bruder, dass ernicht weinen soll, Mami. Und Papi soll tapfer sein. Und wenn ich dann im Himmelbin, Mami, schreibt Papis Mädchen auf meinen Grabstein.

Jemand hätte es ihm sagensollen, Mami, nicht trinken und dann fahren. Wenn man ihm das gesagt hätte,Mami, würde ich noch leben.

Mein Atem wird kürzer, Mami,ich habe große Angst. Bitte, weine nicht um mich, Mami. Du warst immer da, wennich Dich brauchte.

Ich habe nur noch eine letzteFrage, Mami, bevor ich von hier fortgehe: Ich habe nicht vor dem Fahrengetrunken, warum bin ich diejenige, die sterben muss?

Warum Papi ?

Verängstigt, voller Scham und Angst sitz ich in der Ecke, mache michganz klein, mich darf doch keiner sehen.

Drücke die Hand von meinem Zwillingsbruder ganz doll, zu doll, estut ihm sicher weh. Doch er sagt nichts, lässt mich nicht los, lässt mich nichtallein. Er will mich beschützen, doch kann er es nicht, ist doch noch viel zuklein, grad erst vier, und doch schon so ernst, so schweigsam, so traurig.

Er kann nixmachen, genauso wenig wie ich. Ich muss weinen, er sieht mich an, "Nichtweinen!" sagt er und doch laufen ihm selbst die Tränen übers Gesicht. Kann nix machen, hilflos, machtlos, zu klein!

Die Tür geht auf, er ist da, Papi ist zu Hause. Hab Angst! Drücke dieHand fester zu, darf das nicht zu doll, es tut ihm doch weh, lasse etwaslocker. Bitte nicht, bitte, bitte nicht, geht es mir immer wieder durch denKopf. Doch es ist sinnlos, es wird passieren, wieder passieren, so wie jedenTag, Er ist da.

Gleich kommt er! BITTE NICHT!!! Doch er kommt. "Hier seit ihrja!" er lächelt, ich hab Angst!"Komm mein Engelchen, komm zu Papi!" Hab solche Angst! Er hebt

mich hoch,hebt mich einfach hoch, will das doch nicht. Lasse meinen Bruder nicht los,klammere mich an ihm fest. Bitte nicht loslassen, lass mich nicht allein.

Er kann sielesen, meine Gedanken, ich weiß es genau.und er lässt nicht los, seine kleine Hand umklammert meine ganz fest. Nichtloslassen! Doch Papa ist stärker er zerschlägt unsere Hände, ich will siewieder greifen, lass mich nicht allein, bitte! Ich weine, schreie, will nicht!Er weint auch, guckt mir nach, uns nach, Papa und mir.

Er zittert,er weint, er schreit meinen Namen. Schreit Papa an! Was sagt er? Ich verstehees nicht, ich höre seine Worte nicht, er bewegtdoch seine Lippen, warum höre ich seine Worte nicht??? Was sagt er, will wissenwas er sagt! Sehe ihn nicht mehr, die Tür geht zu, hinter, mir, hinter uns. Binja auf Papas Arm. Wir gehen ins Schlafzimmer, will nicht! BITTE! Hab Angst, erlächelt. Freut sich, es macht ihm Spaß. "Nicht weinen, Engel" sagt er"Bin doch jetzt bei dir, bin doch lieb zu dir, sei du doch auch lieb zumir!"

Kann nichtsmachen, kann mich nicht wehren. Er streichelt mich, will das nicht, nicht andiesen Stellen, warum streichelt er mich da? "Nein!" flüstere ich immer wieder. Kann nix machen, bin doch so klein, zuklein. Muss lieb sein, sein Engel sein, hab ihn doch lieb, ist doch mein Papi!Er küsst mich, überall, will das nicht, nicht an diesen Stellen. Weine, sie tunweh, die Tränen, sie brennen wie Feuer. Warum da? Warum an diesen Stellen?

Muss ihnauch küssen, warum?

Will das nicht! Muss ihn küssen,überall! "Komm, sei mein Engelchen, sei lieb zu

Papi!"Will lieb sein, will sein Engel sein, hab ihn doch lieb, er hat mich doch auchlieb, oder!?! Ja, ist doch mein Papi. Jetzt legt er sich auf mich, er istschwer, so schwer. Er wiegt so viel, kriege keine Luft. Gleich passiert eswieder, gleich tut es weh, nein, will das nicht. Es tut so weh. Es macht ihmSpaß, er mag es, es gefällt ihm. Er küsst mich, immer wieder. Auf und ab, wiebei "Hoppe-Hoppe Reiter". Ich mochte dieses Spiel, früher, als er dasnoch nicht machte, ja da mochte ich es, jetzt nicht mehr, jetzt hasse ichdieses Spiel, mag es nicht mehr spielen auch nicht im Kindergarten.

Er machtkomische Geräusche, es tut so weh. Es wird immerdoller, immer schneller. Bald ist es vorbei. Wo ist Danny? Will zu meinemBruder. "DANNY!" schreie ich in Gedanken, er hört es, ich weiß esgenau, kann seine Gedanken lesen. Was ist nur los? Sehe mich, nein uns Papi undmich, von oben. Es sieht komisch aus. Es passt nicht zusammen. Er ist viel zugroß, ich bin zu klein, es passt nicht zusammen.

Er machtkomische Bewegungen. Seine Augen, er sieht glücklich aus. Will tot sein, so wie Putzi unser Wellensittich, derschläft jetzt auch, für immer. Will auch schlafen, für immer, nie wiederaufwachen, tot sein. Aber er ist glücklich, er ist froh. Papa macht es Spaß,muss lieb sein! Und dann, dann stöhnt er ganz laut. Es ist vorbei. Es tut soweh! Er gibt mir noch einen Kuss "Warst ein lieber Engel, der liebsteEngel den es gibt!" flüstert er mir zu.

Es tut soweh.

Es blutet,ich blute! Warum? Was ist passiert? Verstehe es nicht! Warum??? Ich mag esnicht, will das doch nicht. Hab ihn doch lieb, ist doch mein Papi! "Es istnormal." hat er gesagt, immer wieder, es ist normal. Glaube ihn, er ist jagroß, ist erwachsen. Erwachsene habenimmer Recht, bin doch nur ein Kind. Hab Miriam im Kindergarten gefragt, sie hatgesagt, ihr Papa macht es auch mit ihr. Aber es tut so weh, es blutet. Fragemich immer wieder, warum?

Wo ist Mama,warum macht sie nichts dagegen? Sie weiß esdoch! Sie hat uns doch gesehen, als er, als wir! Beim letzten mal. Sie hatnichts gemacht, nur geguckt. Nichts gesagt, stand nur in der Tür. Er hat sieangeschrieen, warum schreit mein Papa meine Mama an? Dann ist sie gegangen, hatnichts gesagt, nie. Kein Wort, nur, das ich nichts sagen darf, Niemandem,niemals! "Es ist normal." hat sie gesagt. Muss das glauben, will jalieb sein, ein Engel sein!

Laufe zuDanny, er hält mich fest! "Hast du Aua?"fragen seine Gedanken, ich muss weinen! Er hat auch Aua! Er spürt das Selbe wieich, jedes mal. Spürt immer wenn ich Aua habe, genauso doll wie ich. Er nimmtmich in seine Arme, seine kleinen Arme, sind doch noch so klein, so schlafenwir ein, Arm in Arm in der Ecke, ganz allein, wo ist Mami? Frage mich immer undimmer wieder "Papi, warum? hab dich doch so lieb, will doch dein Engelsein, Papi warum? WARUM?" Will tot sein, wie Putzi, für immer schlafen,wie Putzi, tot sein....

 

 

Wenn aus der großen Liebeein Horror wird!!!

 

Es ist unglaublich welcheDinge auf der Erde geschehen!Man liest sehr viel schreckliches und perverses inder Zeitung und es kommt einem so vor als würden diese Spiele (damit meine ichdie Spiele indem am ende jemand stirbt und vorher leiden muss!Es einen odermehrere Täter und Opfer gibt!)weit weg sein würden!es ist einem klar dass siein der realen Welt sind aber man nimmt es nicht wirklich wahr!Oder sehen Siedas anders?Stellen Sie sich vor Sie sind selbst in so einem Spiel!!Zwar nichtals opfer, aber genauso wenig als Täter!Trotzdem sind Sie mitten drin!

 

Wie des öfteren saß ichvor meinem Pc!Ich war über das Wochenende allein zu Hause!Es war alles wieimmer wenn ich allein daheim bin,bis ER online kam!ER hatte sich meine nr. imMsn eingespeichert!Ich habe noch nie zuvor mit IHM gechattet!Jedoch behaupteteER mich zu kennen!

Menschenrettersagt:hi!Ich habe schon gewartet!Endlich bist du mal online!;-)

Lilli-glauben istwichtig:) sagt:hi!Wer bist du?Woher hast du meine MSN nr?

Menschenretter sagt:Dukennst mich!Und deine nr habe ich von einem guten Freund,weil du mir sehrgefällst!

Lilli-glauben istwichtig:) sagt:Erzähl mir etwas über dich!!

Menschenretter sagt:Findsraus wer ich bin!!

Menschenretter ist OFFLINEgegangen

 

Nun hatte ich einseltsames Gefühl!Irgendwie war ich verwirrt aber auch irgendwie böse,weil ERoffline gegangen ist und ich nun nicht weiß wer ER ist!

Ich musste die ganze Zeitan IHN denken!Wer könnte das gewesen sein?Ich müsste mit IHM schon persönlichgeredet haben,sonst würde ER ja nichts von mir wollen oder?Woher kenn ichIHN?Welcher Freund hat IHM meine MSN nr gegeben?

 

All diese Fragenbeschäfftigten mich und je mehr ich darüber nachdachte desto mehr wurde dasGanze kompliziert!So beschloss ich mich ein wenig ab zu lenken und ging zumSkaterplatz!Ich traute meinen Augen nicht als ich dort ankam!Der Junge, für denich schon seit langer Zeit schwärme war dort und skatete!Er hatte etwasbesonderes an sich!Soweit ich weiß ist er 16 und heißt Emmilio!Er hatwunderschöne dunkle Augen und dazu das perfekt dazu gehörende dunkle Haar!Beiihm passte einfach alles!Genug von ihm!Zurück zur Geschichte!

 

So saß ich dort undhimmelte ihn an als er eine Rampe nach der anderen ellegant mit dem Skate-boardhochfuhr und anschließend einen Stand hinlegte!Ich fand es faszinierend undjubelte für ihn!Als er das bemerkte,kam er auf mich zu! Er sagte:"natoll...hab ich doch auch endlich einmal einen Fan!Du bist ja ne ganz süße!Hastdu morgen etwas vor?Mein Freund hattn date mit ner Blonden,übelrichenderTusse!Wir hätten gerne ein Doppeldate,jedoch fehlt mir noch das passendeMädchen dazu!Willst du?Wir würden uns hier im Skaterpark um 9 Uhrtreffen!Lust?"

Ich saß starr da undbrachte kein Wort hinaus!So murmelte ich irgendwie ein "Ja" daher!

Er nahm sein Board,gabmir ein Kuss auf die Wange und ging!

Kurz darauf beschloss ichauch los zu gehen um zu sehen ob ER, der Typ aus dem Net, wieder online war!

 

Da war ER!Hat sich ebenwieder angemeldet und schrieb mir gleich!

Menschenretter sagt: Nakleine?Süß warst heute am Skaterplatz!Freu mich schon auf heut um 9 Uhr!Wirdbestimmt irre lustig!

Lilli-glauben istwichtig:) sagt:Du warst das?Du bist Emmilio?

Menschenretter sagt:Dassdu weißt wie ich heiße wusste ich nicht,aber ja der bin ich!

Menschenretter istOFFLINE gegangen

 

Nun wusste ich wär dermysteriöse Junge war!Was hatte ich eigentlich für ein Glück?Genau der Junge,für den ich schon seit langer Zeit schwärme, mag mich?Oder besser gesagt:Demgefalle ich?

 

Es waren noch 3Stundenbis zu unserem Treffen, aber ich stand schon gestresst vor meinemKleiderkasten!Was sollte ich bloß anziehen?Sollte es ellegant sein?Odercool?Oder sexy?Oder alles zusammen?Da ich zu keinem Endschluss kam ging ichmich duschen,rasierte meine Beine, putze mir die Zähne und den Rest den man tutwenn man super nervös vor einem Date ist!Sobald ich damit fertig war, stand ichwieder eine Stunde vor dem Kleiderkasten!Bis ich zu einem Endschluss kam!

 

Es war kurz vor neun undich ging los Richtung Skaterplatz!Der Weg kam mir diesmal länger vor als sonstund er war beängstigender!Vielleicht war das ja nur weil ich so super nervöswar!Wahrscheinlich!

Endlich kam ich an und dastanden schon alle drei!Emmilio kam auf mich zu und sagte:"dachte schon dukommst nicht mehr!Na?Wollen wir los?"...ich brachte wieder kein Worthinaus,obwohl ich mir vorgenommen habe nicht schüchtern zu sein,und nickte!Erblinzelte mir zu und so gingen wir Vier los!Wohin wusste ich noch nicht!Aberich vertraute Emmilio und so ging ich neben ihn her!Alle drei redeten wieaufgezogen und ohne Pause!Ich kam mir ausgeschlossen vor und ging immer um eineHaaresbreite weiter hinten!Irgendwie war ich schon enttäuscht!Doch dann warfEmmilio mir endlich einen Blick zu und nahme meine Hand!Ich weiß nicht ob erbemerkte wie meine Hand zitterte und ich nervös war!Aber ich glaube das warnicht so unauffällig!

 

Endlich kamen wir an!Wirgingen in eine seltsamen Hütte ,die gleich neben einen kleinen Fluss war!

Ich hatte diese Hüttenoch nie gesehen aber es gefiel mir dort und ich fühlte mich wohl!

 

Die Jungs baten unsMädchen den Vortritt und schlossen gleich hinter sich die Tür!Emmilio zündeteeine Kerze an und stellte sie auf den Tisch, der sich mitten im Raum umgebenvon 2 sofas, befand!Er deutete auf eines der Sofa als er mir einen Blickzuwarf!Also setzte ich mich dort hin!er sich gleich daneben!Die anderen Beidenauf das andere Sofa!

Emmilio´s Freund, genanntShorty, packte aus seinem Rucksack,den er mitgebracht hatte, Getränke aus!Ohneetwas zu Sagen trank jeder seine Coke!So still wie in diesem Moment war es denganzen Weg her nicht!Es wurde mir irgendwie sehr unangenehm!Emmilio musste dasbemerkt haben und so drehte er sich zu mir und kam immer näher!Ich wurde immermehr nervös, doch dann küsste er mich ganz zärtlich!Meine Gefühle waren in demMoment schwer zu beschreiben!Zwar zitterte ich nicht mehr so viel aber ich wartrotzdem noch etwas nervö!Ich fühlte ein Kribbeln im Bauch und ich hatte zunichts mehr lust außer ihn zu Küssen!Ich war wirklich völlig verliebt inihn!...doch dann störte uns Shorty!(Am liebsten hätte ich ihn gwürgtdafür;)!)Er fragte uns ob wir keine Lust hätten eine Runde mit Flaschendrehenzu spielen!Ich liebte dieses Spiel und so nickte ich!!

Wir spieltenstundenlange!Bis DIE FRAGE kam!Shorty fragte bei Kategorie"Wahrheit"..."Hattest du schon einmal eine Zeit wo du amliebsten nicht mehr am Leben gewesen wärst?"!!Die Frage stockte mirirgendwie den Atem!Solch eine Frage gehörte doch nicht zum Flaschendrehen!Oderdoch?

Doch am meistenschockierte mich ihre Antwort "Ja..ist nicht lange her"!!Ich sah wieShorty Emmilio einen Blick zu warf und auf etwas deutete!Was es war konnte ichnicht erkennen da er ins leer zeigt!Emmilio entschuldigte sich,stand auf undging in diese Richtung!Er war ca. 10 Minuten weg, als ich ihn plötzlich hinterClaudia, die Freundin von Shorty, sah!Er sah mich an und hielt seinenZeigefinger vor seinen Mund!Also wendete ich meinen Blick zurück zu Shorty undClaudia!!Den nächsten Augenblick werde ich nie wieder vergessen!Ich tu mirschwer dabei ihn auf zu schreiben!Es rinnt mir kalt über den Rücken wenn ichdarüber nach denke!...na gut...ich nehme all meinen Mut zusammen...also:

Emmilio hatte eine Handüber den Kopf!In der hatte er ein Messer!Noch bevor ich etwas sagen konntestoch er ihr direkt zwischen zwei Wirbel am Rücken!Er gab dann dass großeMesser Shorty und der schlitzte Claudia noch die Kehle auf da sie noch lebte!

Er legte das Messer hin,testete den Puls und klatschte mit Emmilio ein!Im ersten Moment konnte ichnicht glauben was ich da sah!Ich war direkt in einem Spiel!Ich war zwar keinOpfer aber auch kein Täter!Jedoch war ich mitten drin!

Ich schrie und rannteRichtung Tür!Mein ganzer Rücken zitterte und mir wurde am ganzen Körperkalt!Mir wurde schwarz vor Augen!Ich brach direkt vor der Tür zusammen!Als ichwieder aufwachte stand Emmilio und Shorty neben mir und ich lag auf einem derSofas!Gefässelt!Ich sah die Beiden an!Sobald mir wieder einfiel was geradepassiert ist wollte ich schreien, jedoch hatte ich etwas im Mund!Emmilio sagte:"Du hast keinen Grund zu schreien!Du bist ein Mörder!Du warst dabei!Dugehörst dazu!Du solltest lieber deinen Mund halten!Sobald du das gecheckt hast,entfässeln wir dich,klar?"!!Ich nickte und sie entfässelten mich!Meineerste Frage lautete "Was soll ich jetzt tun?"Shortyantwortete:"Du wirst uns helfen diese Leiche in den Fluss zu werfen undschweigen!klar?"!Ich nickte!Die Beiden schmissen die Leiche, eingewickeltin Decken, in den Fluss und bestanden davor noch darauf dass ich sieberühre!Ich hatte keine andere Wahl!So tat ich es!Ich began zu weinen!Emmilionahm mich in die Arme und flüsterte mir zu "gut gemacht"!

 

Er brachte mich noch nachHause und bat mich darum ,dass ich am nächsten Tag wieder mit ihnen mit gehenwürde!Ich nickte vor Angst dass er mich auch umbringen würde!Emmilioverabschiedete sich mit einem Kuss von mir und ich ging ins Haus!Völligerstarrt legte ich mich vollbekleidet ins Bett und schlief ein!

 

Am nächsten Morgenerinnerte ich mich zurück!Es war alles als wär es ein Traum gewesen!Auch wenich wusste dass es real war,wollte ich es nicht wahr haben!Wie konnte dasspassieren?Warum ausgerechnet mir?Bin ich wirklich eine Mörderin?Warum hab ichsie nicht gerettet!

 

All die Fragen gingen mirim Kopf herum!!Und ich kam zur keiner Antwort!Ich wollte auch nicht wirklichwieder mit den zwei Mördern herum gehen!Meine Angst war zu groß!Mir wurde klardass ich mich ablenken musste!So ging ich runter in die Küche, machte mir einenKaffee und las die Titelseite :"Eine Leiche wurde heute Morgen von einemalten Fischer im Fluss gefunden!Noch ist die Identität unklar!Weiteres aufSeite 4 und 5!"Mir stockte der Atem und ich warf die Zeitung in dasKaminfeuer!Schon wieder beschäftigten mich die Fragen!Mir war klar dass ichdiese Fragen bestimmt nicht so schnell los werde!Aber die Fragen waren daskleinste Problem!Wen werden die Beiden heute ermorden?Werden sie überhauptjemanden ermorden?Ich entschloss mich nicht mit ihnen zu treffen!Nur muss ichihnen irgendwie entkommen!Aber wie?

 

Ich ging wieder rauf inmein Zimmer und machte den Pc an!Er war wieder online und schrieb mir!:

Menschenretter sagt:hi!freu mich schon auf heute abend!

Lilli-glauben istwichtig:) sagt:hi!Warum heißt du Menschenretter...du bist doch das gegenteil!

Menschenretter sagt: Ichhabe Claudia vor ihren Problemen gerettet!!Sie wollte es!Sie gabs selberzu!also bin ich ein Menschenretter !!!:-)

Lilli-glauben istwichtig:) sagt: Nein!

Menschenretter sagt: wenndu dich heute drückst werd ich dich der Polizei melden und werd dich überallsuchen ist dir das klar?

Menschenretter istOFFLINE gegangen

 

Mist...er war wiederoffline gegangen ohne dass ich was sagen konnte!!

Was sollte ich nun tun?

 

Der Abend kam immernäher!Eigentlich sollte ich meine Eltern um halb 10 erwarten,aber um 9 muss ichmich mit den Mördern treffen!Ich möchte das gar nicht!Sollte ich meinen Elternbescheid sagen?Oder gleich der Polizei?Würde ich mich dann nicht selberverraten?

 

Es war 9 Uhr!Ich warimmer noch zu Hause!Als erstes knippste ich alle Lichter aus und machte alleSchalosien zu!!Ich zitterte am ganzen Körper!Der Grund warum ich entschloss zuHause zu bleiben war ,dass ich mir sicher war dass die Beiden nicht den Mut dazuhaben die Polizei zu alamieren!Sie würden sich ja dann auch selbstverraten!!Aber was werden sie tun?Werden sie mich auch umbringen versuchen?Um 5Minuten vor halb 10 klopfte es an der Tür!!Vorsichtig schaute ich von einemFenster, bei dem man Richtung Haustür schauen konnte,vor die schalosien um zusehen wer da stand!Eigentlich war es ja klar,aber ich wollte nur sichergehen!!Tatsächlich war es Emmilio und Shorty!!Sie gingen zurück und schrien"Süße...wir wissen dass du hier bist!!komm doch!!Hab keine Angst!Ich binsdoch nur...dein Freund"!!Ich zitterte immer mehr und setzte mich weinendauf den Boden!!Da sah ich wie ein Licht ins Fenster blendete!!Es kam einAuto!Wer war das??Die Polizei??Ich stand wieder auf und blickte aus demFenster!!Es waren meine Eltern!!Zum Glück!!Oder auch nicht??Vielleicht wird Emmiliound Shorty ihnen was antun!!Die Beiden waren nicht mehr zu sehen und meineEltern kamen in Richtung Haustür!!!Da hörte ich einen lauten Schrei!Er kam vonmeiner Mutter!!Ich schrie auf und öffnete schnell die Tür um zu sehen was ihrpassiert ist ...............

 

Blutdurst

Als ich ein Junge von 10Jahren war, fand ich einen jungen Vogel im Park. Er konnte noch nicht fliegen.Behutsam hob ich ihn auf und schloss schützend meine Hände um ihn. Der Winzlingschlug wild mit den Flügeln und hörte nicht auf! Zitternd streiften dieSchwingen meine Handflächen. Voller Angst. Voller Verzweiflung. Es dauertelange, bis er sich beruhigt hatte, oder ganz einfach zu erschöpft war, umweiter zu kämpfen. Endlich hörte das Flattern auf.

Das war lange her; dochin diesem Augenblick erinnerte ich mich daran, denn mein Herz schlug, als hätteman es gegen den Vogel ausgetauscht: Zittrig, schwach und unbeständig - bis dasFlattern schließlich ersterben würde.

Während ich dem verzagtenVogel in meiner Brust lauschte, wartete ich auf den Tod. Mir war entsetzlichkalt. Ich hatte Angst. Meine Glieder waren steif und ungelenk, aber ich drehteden Kopf und warf einen prüfenden Blick auf die tote Frau auf dem Stuhl. Ihreblinden Augen waren bereits trüb. Es sah aus, als hätte sich Nebel daraufgebildet. Trotzdem war sie noch immer eine Schönheit.

War sie wirklich tot?

Wie zur Antwort, hörteich Anubis draußen durchdringend heulen. Das Klagen durchschnitt die Stille derNacht. Seine Herrin war nicht mehr.

Wie hatte es so weitkommen können? Warum hatte Selene das getan?

Es hatte doch alles soharmlos begonnen...

„Frag` doch den Grafen!Der vermietet an Studenten." Kevin saß mir in Uni-Bibliothek, gegenüber unddrehte sich ungeniert einen Joint. Gerade hatte ich mich bei ihm beklagt, dasses mich zuviel Aufwand, Zeit und vor allem Geld kostete, täglich zwischen derUni und meiner Wohnung hin und her fahren zu müssen. Die Entfernung war einfachzu groß.

„Wer ist denn der Graf?",erkundigte ich mich.

„Graf Wolf AlexanderTepes von Wismar. Alter, verarmter Adel. Witwer. Er hat auf seinem Landgut dieehemaligen Gesindehäuser modernisieren lassen. Sie wurden zu Appartementsumgebaut. Ein Zimmer, Kochnische, Dusche. 35 qm. Alles prima in Schuss, echtgemütlich. Bis zur Uni ist es ein Katzensprung. Und vor allem erschwinglich!",erläuterte er. „Den Tipp habe ich von Christina."

„Und wieso wohnst dunicht da?"

Er seufzte. „Ich habedort gewohnt. Bis Christina bei einer Mitternachtsparty mitbekam, dass mir desGrafen Töchterlein schöne Augen machte. Da war Schluss mit lustig! Du kennst jaTina - niedlich, aber eine eifersüchtige Furie! Ich wohne jetzt bei ihr." SeineMiene verdüsterte sich. „Obwohl ich sie im Verdacht habe, dass sie noch wasanderes laufen hat. Sie hat sich verändert, seit sie aus den Staaten zurückist. Und mir gönnt sie nicht mal einen harmlosen Flirt mit einer scharfenBraut."

„Du kannst einen ganzschön neugierig machen! Wie sieht die kleine Gräfin denn aus?"

Kevin betrachtete michsinnend. „Umwerfend." Sagte er schließlich. „Schlicht und ergreifend umwerfend.Wer von den Jungs nicht hinter der her war, ist entweder blind oder schwul."Ich fiel in sein Lachen ein. „Ihr Vater hatte ständig ein Auge auf sie. Sie istja noch ein Küken! Vielleicht siebzehn, achtzehn Jahre alt. Außerdem schien ihrsowieso keiner gut genug. Ich wette, dass dort regelmäßig junge Männerverschwinden, hat auf jeden Fall mit der Kleinen zu tun! Entweder werden dieJungs von ihrem Herrn Papa vergrault oder von eifersüchtigen Freundinnen!",grinste er.

„Übertreib mal nicht!"

Er leckte die Blättchenund pappte die unförmige Zigarette zusammen, bevor er zufrieden sein Werkbetrachtete. „Keine Übertreibung! Sie ist `ne Wucht! Groß, schlank mit `nergeilen Figur! Rabenschwarze Haare, bis zum Hintern. Oh Mann, die hätte ichgerne mal vernascht!", schwärmte er. „Aber unnahbar. Wie eine Eisberg. Sie gabden Ton an. Typisch höhere Tochter!"

Er stand auf und kramteumständlich in seinem Rucksack. Dann reichte er mir eine zerknitterte, speckigeVisitenkarte über den Tisch. „Hier hast du Adresse und Telefonnummer. Versuchsdoch einfach mal, Markus." Ich streckte meine Hand aus und nahm meinTodesurteil erwartungsfroh entgegen.

Noch dreiundzwanzig Tage,bis zu meinem Tod.

Schon für den nächstenAbend hatte ich einen Termin mit dem Grafen vereinbart. Alles war genau so, wieKevin gesagt hatte: Es war ein Appartement frei! Gemütlich möbliert, mitkleiner Terrasse und nicht zu teuer. Der Graf war ein netter Herr, den ich mirwesentlich älter vorgestellt hatte. Ich schätzte ihn auf Anfang fünfzig. Erhatte große Ähnlichkeit mit Antonio Banderas. Bis auf die blasse Haut. SeineTochter hieß Selene. Und sie war tatsächlich umwerfend! Das schwarze Haarglänzte, ihre Augen hatten das blau heller Aquamarine. Die Haut war weiß wieSahne, ihre hellen Lippen üppig. Sie stand neben ihrem Vater. Gemeinsamerwarteten sie mich.

Ein muskulöser,schwarz-brauner Dobermann-Rüde stand regungslos neben ihr. Er war riesig! Trotzdes geltenden Verbotes, waren seine Ohren und sein Schwanz kupiert, was ihnnoch schlanker und größer erscheinen ließ. Seine Blicke folgten mir, währendich den Hausherrn begrüßte. Als ich seiner Tochter die Hand reichte, knurrteder Hund warnend aus tiefster Kehle. „Still, Anubis!", befahl die junge Frau.Das Tier gehorchte sofort. Selene entschuldigte sich, dass sie noch eine Rundemit dem Hund spazieren gehen wollte und verabschiedete sich.

Nachdem die wenigenFormalitäten erledigt waren, konnte ich noch am gleichen Wochenende einziehen!In der Nacht wälzte ich mich ruhelos in dem ungewohnten Bett herum. Schließlichstand ich auf, um auf der Terrasse noch eine Zigarette zu rauchen. Ich rauchtenie in der Wohnung. Im Schein des fast vollen Mondes, sah ich sie sofort:Selene und einen großen, gutaussehende Mann. Anubis stolzierte in einigemAbstand hinter dem Paar her.

Selene lachte, legte ihreHände in den Nacken des Mannes. Sie zog ihn zu sich herab, küsste ihn lange undintensiv. Eng presste sie sich an ihn. Ich konnte seine raue Stimme hören,verstand aber nicht, was er sagte. Sie biss ihn neckisch in Hals. Ein leiserWehlaut entfuhr ihm. Schließlich nahm sie seine Hand, und zog ihn mit sichfort.

Unerwartet verspürte icheinen leichten Stich der Eifersucht.

Plötzlich blieb Selenestehen und drehte sich um. Hastig verzog ich mich in den Schatten einesStrauches. Sie blickte genau ich meine Richtung, als könnte sie mich deutlichsehen. Dann sprach sie leise zu Anubis und verschwand mit ihrem Begleiter imWald. Unerklärlicherweise fühlte ich mich verlassen und betrogen.

Der Hund saß aufrecht aufder Lichtung. Zwischen mir und dem Wald. Seine Augen leuchteten im Dunkeln.Gelb, wie die einer Katze. Seine Ohren waren aufgerichtet, sein schmalerSchädel mir aufmerksam zugewandt. Er sah aus, wie eine altägyptische zum Lebenerwachte Gottheit. Ein Schakal. Anubis.

Ich ging hinein. MeinSchlaf war unruhig. Ich erwachte im Morgengrauen. Als ich aus dem Fenster sah,hockte Anubis noch immer an der gleichen Stelle. Den Blick scheinbar unverwandtauf mich gerichtet. Wie eine Statue. Mich fröstelte. Wieso nur, bereitete mirdieses Tier solches Unbehagen?

Noch neunzehn Tage, biszu meinem Tod.

Thomas Lichtenberg.Appartement 3D. Das war ihr Auserwählter. Ich konnte nicht erklären, warum esmich überhaupt interessierte. Aber so war es!

Vier Nächtehintereinander trafen er und Selene sich auf der Lichtung. In ihren stetsweißen Kleidern wirkte sie überirdisch. Und ein wenig unheimlich. Nach ihrenKüssen erhöhte sie das Maß ihrer Zärtlichkeiten, ließ zu, dass ich dieSteigerung seiner Lust mit ansah. Wie ihre Hände über seinen Körper wanderten,ihre Küsse leidenschaftlicher wurden und sie ihn überall berührte. Sie pressteihren Unterleib gegen seinen, rieb sich träge an ihm. Ich meinte, seinVerlangen zu spüren, und schließlich, wenn sie ihr Kleid öffnete, nur, um ihmdie Berührung ihrer Brüste zu verweigern, seine Erregung. Seine Hände band siemit einem weißen Seidenschal hinter seinem Rücken zusammen. Er durfte sie nieanfassen! Wenigstens nicht bis zu diesem Augenblick.

Und danach? Darüberzerbrach ich mir den Kopf - denn hier endete die Inszenierung! Dannverschwanden sie im Wald. Es war immer der gleiche Ablauf! Ich weiß es, weilich stets pünktlich auf meinem Beobachtungsposten stand. Wie unter einem Zwang.Sehnsüchtig. Und mit einem pochendem Steifen. Und doch konnte ich mich nichtabwenden! Denn ich wartete auf ihren Blick. Den Blick zurück. Nur mir galtdieser Moment, wenn sie zu mir sah, bevor sie mit Thomas verschwand. Sie vergaßes nie! Mir war, als gäbe sie mir jedes Mal ein unausgesprochenes, süßes Versprechen:„Bald. Bald bist du an der Reihe!", schienen mir diese Blicke zu sagen.

Es war unbegreiflich,zumindest schwer erklärbar! Vielleicht war es so etwas, wie Liebe auf denersten Blick. Gab es Begehren oder Geilheit auf den ersten Blick? Ich versuchtenicht länger, eine Antwort darauf zu finden, akzeptierte, dass es bei mir so war.Ich verzehrte mich nach ihr! Jedes Mal spürte ich den Stich im Herzen, wenn siemit Thomas davonging.

Den Schakal, wie ichAnubis insgeheim nannte, ließ sie zurück. Er würde niemanden vorbeilassen, derseiner Herrin folgen könnte. Jemand hatte ihn sehr gut abgerichtet.

Noch fünfzehn Tage bis zumeinem Tod.

Der Bewohner vonAppartement 3D war krank.

Eines morgens stand ervor meiner Tür. Totenbleich und schweißnass. Ein Schatten seiner selbst. Erkonnte sich kaum auf den Beinen halten. Ich erschrak, als ich sein ausgezehrtesGesicht und die dunklen Ringe unter den Augen sah. Der Schatten seines Bartesließ ihn noch blasser erscheinen. Auf der linken Halsseite klebte ein großesPflaster. „Hast du eine Cola und ein paar Zigaretten für mich? Ich fühle michnicht wohl, kann heute nicht einkaufen."

„Klar. Komm rein."

Er schlurfte in meinZimmer, und ließ sich unaufgefordert auf dem ungemachten Bett nieder. Erzitterte am ganzen Körper. Vermutlich hatte er Fieber. Ich packte ihm eine Colaund ein paar selbstgedrehte Zigaretten in eine Tüte. „Was fehlt dir?", fragteich, „du siehst beschissen aus, Alter!"

„Ich weiß nicht, Mann.Bin schlapp und müde. Mir ist schwindlig und übel. Der Magen kann es nichtsein. Muss weder Kotzen noch habe ich Durchfall. Außerdem habe ich ständigHeißhunger auf ein gegrilltes Steak. Innen schön blutig," sagte er matt, „alsokann es wohl nicht der Magen sein, oder?"

„Vielleicht derWetterumschwung," schlug ich lahm vor.

„Kann sein. Von der Sonnebekomme ich heute sogar Kopfschmerzen. Hey, danke Mann. Du hast was gut beimir. Ich hau mich wieder hin." Er nahm die Plastiktüte und stand auf. Ichbegleitete ihn zur Tür. „Gute Besserung!", wünschte ich ihm. Als Antwort hob erkurz die Hand und schlich, die Schatten suchend, den Gang entlang. Auf einmaldrehte er sich um und zitierte mit verlorener Stimme:

„...du hast michergriffen,

und ich konnte dir nichtwiderstehen

Ich bin weit gelaufen,

aber du hast michverfolgt.

Ich habe Umwege gemacht,

aber du hast sie erkannt.

Du hast mich wiedergetroffen.

Ich habe mich gesträubt,

du hast gewonnen!

..da bin ich; ich habe Jagesagt!"

Er sah mich aus trübenAugen an. „Jeremia. Das ist aus der Bibel." Ich nickte. Thomas verschwand inseinem Appartement. Plötzlich schämte ich mich, dass mein Genesungswunsch nichternst gemeint war; denn ich hatte nur einen Gedanken: Was würde geschehen, wenn3D heute Nacht nicht zu Selene konnte?

Ich fieberte diesemAugenblick entgegen! Meine Vorlesungen ließ ich ebenso sausen, wie meineVerabredung mit ein paar Freunden ins Kino. Überpünktlich stand ich auf derTerrasse hinter dem Busch. Die Zeit kroch dahin. Endlich kam sie! Wie immer, ineinem weißen Kleid, den Hund an ihrer Seite. Selene wartete auf der Lichtung.Anubis saß auf seinem Platz. Beide schienen direkt durch den Strauch hindurchzu sehen. Auf mich. Drei Minuten vergingen. Zehn Minuten. Nichts geschah. Nachsiebenzehn Minuten sah ich eine Gestalt auf Selene zutaumeln. 3D. Thomas Lichtenberg.Ohne Hemd, nur mit einer Jeans bekleidet. Barfuss. Selbst in seinem schlechtenZustand konnte er nicht von dieser Frau lassen. Und ich verstand ihn.Hundertprozentig!

Einmal mehr begann dassinnliche Spiel. Heute Nacht stützte sie ihn, als sie auf den Waldsaumzugingen. Sie verzichtete auch auf die zarte Fessel. ...du hast mich ergriffen,und ich konnte dir nicht widerstehen... Der gelbäugige Schakal blieb wachsamzurück.

Was, in Gottes Namen,stellte sie nur mit Thomas an, dass er ihr sogar in dieser elenden Verfassungfolgte? ..da bin ich...

Ich fluchte.

Noch neun Tage, bis zumeinem Tod.

3D war verschwunden.

Seine Chefin, er jobbtenebenher in einem Fitness-Studio, hatte besorgt bei der Polizei angerufen.Thomas war ein zuverlässiger Mitarbeiter. Nie krank. Er fehlte nicht, ohne sichvorher abzumelden. Jetzt war er seit drei Tagen nicht zur Arbeit gekommen. Erhatte sich nicht gemeldet und war auch nicht zu erreichen.

Die Polizei behandelteden Anruf ernst und nahm sofort eine Vermisstenanzeige auf. Thomas´ Appartementwar verlassen. Sein Motorrad stand im Schuppen. Geld, Papiere und Handy lagenin seinem Nachtschrank. Offensichtlich war alles da. Die Beamten befragtensämtliche Anwohner. Auch die gräfliche Familie. Und mich. Wann hatte ich ThomasLichtenberg zuletzt gesehen? In welcher Verfassung war er da? Kannte ich seineFreunde?

Die Polizei verstärkteihre Bemühungen. Sie suchten die Umgebung ab. Im strömenden Regen. Mit Hunden,die bei der nassen Witterung keine brauchbare Spur fanden. Sogar einHubschrauber wurde eingesetzt und ein kleiner im Wäldchen verborgener Teich,wurde von Tauchern abgesucht. Nichts.

Bis auf einen weißenSeidenschal.

Noch sechs Tage, bis zumeinem Tod

„Es wundert mich, dassdie Bullen so einen Aufstand machen," meinte ich zu Kevin, „Schließlich istThomas ein erwachsener Mann!" Die Semesterferien hatten begonnen. Wir saßen inTina und Kevins Küche. Ich ließ mir die Tortellini in Schinken-Sahnesoßeschmecken.

„Wieso nicht? Er istschließlich nicht der Erste, der hier verschwindet," antwortete Tina, und fuhrsich geistesabwesend mit den Fingern durch ihr stoppeliges, blondes Haar.

„Wie meinst du das?", ichwar neugierig geworden.

Kevin tippte sich gegendie Stirn. „Sie hat `nen Knall!", er schüttelte den Kopf.

Christina schob ihrenStuhl zurück und stand auf: „Von wegen! Ich wurde hier geboren und habe meinganzes Leben im Dorf verbracht! Bis auf das halbe Jahr in New-York. Ich weißgenau, wovon ich rede! In den letzte vier Jahren sind insgesamt elf Männerverschwunden. Diese Zahl schlägt alle Statistiken. Hier, lies das. DieVermisstenfälle reichen noch viel, viel weiter zurück!" Sie hatte eine roteMappe von ihrem Schreibtisch genommen und reichte sie mir.

„Was ist das?", wollteich wissen.

Kevin antwortete an ihrerStelle. „Kopien von Zeitungsausschnitten über vermisste Personen. Tina hat siezusammengetragen. Ich sage ja, dass sie spinnt."

„Diese Menschen sindverschwunden. Das ist eine Tatsache! Und auch, dass einige von ihnen gefundenwurden. Tot. Die Vermissten der jüngsten Zeit blieben allerdings unauffindbar."

Ich schlug den Ordner aufder letzten Seite auf. „1921!", rief ich erstaunt. „Das ist eine Ewigkeit her!"Ich überflog einige Schlagzeilen, begann mit den jüngsten Fällen und blättertedie Kopien im Schnellverfahren durch:

27 April 2003

JUNGE FRAU VERMISST

.. Johanna Ortlebvermisst. ... zuletzt in den Wäldern von Schloss Auensee ... Wer hat..

4. Mai 1995

JUNGE TOT AUFGEFUNDEN

Am Donnerstag fanden...Florian Stetten. Der Neunjährige wies Wunden am Hals und an den Handgelenkenauf... vermutlich verblutet....

15. März 1989

WO IST ANNA-MARIA?

3. August 1975

WIEDER UMHEIMLICHESVERSCHWINDEN EINES JUNGEN

18. Juli 1963

BLUTLEERER KADAVER EINESLAMMES GEFUNDEN

5. April 1950

VAMPIRE IN ROTHEN?

4. September 1947

JUNGER ENGLISCHEROFFIZIER VERSCHWUNDEN

5. Mai 1935

GRAUSAMER TOD: STUDENTKEHLE DURCHTRENNT

... Bisswunde.... keinTropfen Blut in der Leiche...

19. Juli 1933

VAMPIRHYSTERIE - GRÄFINGRAUSAM ZU TODE GEPFÄHLT

..existierenBlutsauger?... Tote... Amors Pfeil...

Es gab dutzende Berichte!Sie glichen einander mehr oder weniger, sagten jedoch eines übereinstimmendaus: in Rothen verschwanden seit mindestens achtzig Jahren regelmäßig Menschen,die entweder niemals wieder auftauchten, oder deren Leichen man später fand.Verstümmelt. Blutleer. Das Phänomen reichte bis ins in die heutige Zeit - auch,wenn man ab Mitte der 60er Jahre keine Toten mehr gefunden hatte.

Falk Stein, Student undAushilfskellner, 25 Jahre alt, groß, dunkelhaarig und gutaussehend, war dasvorläufig letzte Opfer. Verschwunden. Vor sechs Monaten. Keine Spur von ihm.Der einzige Hinweis, der aus der Bevölkerung kam, stammte von einer 91-jährigenGreisin: Sie behauptete, dass die Vampirfrau zurückgekehrt sei. Vom Aussehenfast unverändert. Schön. Jung - wie 1933. Altweibergewäsch, dem kein MenschGlauben schenkte.

Ich räusperte mich:„Diese getötete Gräfin..."

„...war die Urgroßmutterdes jetzigen Grafen. Damals waren die Leute im Ort davon überzeugt, dass sieein Vampir war. Sie verließ nur nachts das Haus." Tina zündete sich eineZigarette an und stieß den Qualm genüsslich durch die Nasenlöcher aus.

Ein Gedanke schoss mirdurch den Kopf: Ich hatte Selene noch nie bei Tageslicht gesehen.

„Eines Tages fand man sietot vor der Familiengruft," unterbrach Tina meine Überlegung. „Jemand hatte ihreinen Holzpfahl mitten durchs Herz gerammt. Mit solcher Wucht, dass die Spitzeam Rücken austrat und sie auf den Friedhofsboden festnagelte. Sie nannten denMörder Amor. Wie in einem schlechten Film! Die Familie ging danach für einigeJahre fort. Und auch, wenn niemand es laut aussprach: Es gab während ihrerAbwesenheit keine Vermisstenfälle! Niemand verschwand, niemand kam zu Tode. DieMenschen atmeten auf. Für etwa zwölf Jahre. Dann kam die gräfliche Familie nachHause. Rate, wann das war."

Ich suchte in dem Ordner.Es gab eine Lücke von August 1933 bis September 1945. Und dann:

29. September 1945 / WOIST ERICH BEKLEIN?

„Im August oder September1945." antwortete ich.

Tina nickte. „Sie kehrtenim September `45 zurück. Niemand weiß, wo sie waren. Niemand fragte danach. DerKrieg hat vieles Durcheinander gebracht. Nach ihrer Rückkehr gab es wiederVermisste. Und auch Tote. Verstümmelt, ausgeblutet."

„Was willst du eigentlichdamit sagen?", wollte ich wissen.

Kevin saß schweigend aufseinem Stuhl und schaute betreten zu Boden. „Ich will damit sagen, dass dieGrafen von Wismar mit diesen Vorfällen zu tun haben. Sie sind die Verursacher!Sie sind verantwortlich für die Grausamkeiten. Sie sind diese... dieseBlutsauger. Vampire."

Ich lachte unsicher.„Vampire? Bist du noch ganz dicht?!"

„Nenn es, wie du willst,"sagte Tina kalt und drückte ihre Kippe in meinen Essensresten aus. „DerVerdacht ist mir erst vor Kurzem gekommen. Als Falk Stein verschwand. Er wohnteauf dem Gut. Deswegen wollte ich, dass Kevin dort auszieht." Sie zündete sicheine neue Zigarette an, bevor sie fortfuhr: „Ich weiß, dass immer jemand fürdie Familie log, wenn es zu unbequemen Fragen kam. Angestellte. Freunde. Warum?Ich habe lange im Schloss gewohnt. Selene und ich waren Freundinnen, sind zusammenaufgewachsen. Meine Mutter hat für den Grafen gearbeitet. Sie war seineSekretärin, bis sie schließlich kündigte." Sie musterte mich, erst ärgerlich.Dann besorgt. „Du solltest dort ausziehen, Markus."

Ich schwieg. In Gedankenhörte ich den Polizisten fragen: „Wann haben Sie Thomas Lichtenberg zum letztenMal gesehen?" Und meine Antwort: „Vor drei Tagen. Morgens." - Dabei ich hatteihn am späten Abend mit Selene gesehen.

„Wissen Sie, mit wem HerrLichtenberg sich trifft? Kennen Sie seine Freunde?" „Nein. Mir sind keineFreunde von Thomas bekannt. Ich wohne erst drei Wochen hier." - Doch ichwusste, dass er sich jeden Abend mit Selene traf.

„Wissen Sie, ob HerrLichtenberg Drogen nimmt?" „Nein, keine Ahnung, ob er Drogen nimmt." Und dochwusste ich genau, wie seine Droge hieß: Selene, Selene und immer wieder Selene!

Und ich wusste auch, dasssie bereits zu meiner Droge geworden war. Obwohl ich sie noch nicht einmalgekostet hatte, war mein Verlangen nach ihr überwältigend!

..und ich konnte dirnicht widerstehen...

Ich verabschiedete michüberstürzt und ging nach Hause. Unentwegt ging mir Tinas Satz durch den Kopf:„Ich weiß, dass immer jemand für sie log. Warum?"

Verschwundene Menschen.Die viele Toten in den Zeitungsberichten. Grausam zugerichtete Leichen.Blutleer. Das alles waren unheimliche, grausame und ganz unbestrittenfurchtbare Vorfälle! Wahrscheinlich die Taten eines Wahnsinnigen. Aber Vampire?„Lachhaft," sagte ich laut zu mir selbst. Aber was, wenn solche Wesentatsächlich existierten? Manchmal wurden Mythen wahr. Wie bei den Riesenkraken,die man gerne als Seemannsgarn abgetan hatte. Heute waren sie eineunbestrittene Tatsache. Wie der `ausgestorbene´ Quastenflossler. Oder dasSchnabeltier. Geschöpfe, die angeblich nicht existierten, lebten imVerborgenen. Mit Sicherheit gab es noch andere unbekannte, unentdeckte Spezies.Wo würden sich Vampire verbergen? In abgelegenen, alten Gutshäusern? Warumnicht...

Noch fünf Tage, bis zumeinem Tod.

Kurz vor Sonnenaufgangerwachte ich. Ein Geräusch hatte mich geweckt. Ich lag in der Dämmerung undlauschte. Da war es! Es klopfte. War Thomas wieder da? Ich sprang aus dem Bett,öffnete die Tür. Verlassen lag der Korridor da. Still, dunkel. Ich schloss dieTür. Erneut hörte ich das Klopfen, und fuhr herum. Die Terrassentür! Draußenhuschte eine schemenhafte Gestalt vorbei. Ein Schatten, zu schnell, um zuerkennen, wer es war. Ich eilte zur Terrassentür und sah hinaus. Nichts.Niemand war zu sehen. Ich ging raus. Es war eiskalt, der Rasen taufeucht. Mitklappernden Zähnen rief ich: „Thomas?" Keine Antwort. „Thomas, bist du das? Istalles okay?" versuchte ich es erneut. Schweigen. Sollte das vielleicht einScherz sein? „Kevin? Tina? Kommt sofort raus! Ich höre euch!", rief ich. Dasstimmte nicht. Ich konnte gar nichts hören. Es war seltsam still. Unheimlich.Ich fühlte mich unbehaglich. Rückwärts ging ich wieder hinein. Sorgfältigverschloss ich die Tür, zog die Vorhänge vor. Wollte mir jemand Angst einjagen?Oder hatte ich einen heimlichen Beobachter? Schlafen konnte ich nicht mehr.

Noch vier Tage, bis zumeinem Tod.

Katrin Schuster war 27Jahre alt und mit Leib und Seele Polizistin. Sie hatte gerade mit ihrenKollegen zu einem neuen Planquadrat gewechselt, und mit der Suche nach demVermissten oder einer Spur begonnen. Katrin erkannte augenblicklich, was vorihr im regennassen Gras lag. Ihr Vater war Fleischer, sie war an den Anblickgeöffneter Körper und Organe gewöhnt. Daher wurde ihr nicht schlecht und siewusste sofort, dass es sich nicht um etwas tierisches handelte. Das Einzige,was die Polizisten abstoßend fand, war der große Biss, mit dem ein Stück ausdem Gewebe förmlich herausgerissen worden war. Anhand der Zahnabdrücke würdesie auf ein menschliches Gebiss tippen. Und das war es, was ihr Übelkeitverursachte. Sie hob den Arm, blies in ihre Trillerpfeife und rief: „Ich habewas!" Die Kollegen blieben stehen, verharrten. Man konnte ihre Unruhe spüren.Der Einsatzleiter kam zu ihr und begutachtete den Fund. „Was, zur Hölle, istdas?", fragte er angewidert und scheuchte ein paar dicke, träge Fliegen fort.Sie sagte ihm, was sie vermutete. Der Gerichtsmediziner bestätigte später ihrenVerdacht.

Weil ihr die Sache nahging, musste sie mit einem vertrauten Menschen darüber sprechen. Sie erzähltees ihrer besten Freundin. Wie sonst auch. Christina.

Tina schickte mir eineMail, in der sie mir alles haarklein schilderte. Die DNA-Analyse hatte ergeben,dass es sich um die Organe von Thomas Lichtenberg handelte. 3D war tot! Sielegte mir eindingliche nah, mir eine andere Bleibe zu suchen, zu verschwinden.Die Nachricht schloss mit den Worten: Pass auf, wen du in der Dunkelheitreinlässt! Vampire können nur in dein Haus, wenn du sie einlädst! Es gibt mehrDinge zwischen Himmel und Erde... Tina

Sie musste den Verstandverloren haben! Ich hatte mich ernsthaft gefragt, ob Christina professionelleHilfe benötigte. Zum Beispiel durch einen Psychologen. Wie sich späterherausstellen sollte, war genau das der Fall! Aber da war es bereits zu spät.

Noch zwei Tage bis zumeinem Tod.

Das kleine, verschwiegeneRestaurant, in dem ich mit Selene saß, war menschenleer. Wir waren die einzigenGäste, was mir nur recht war. Es war unser erste Verabredung. Selene sahwunderschön aus! Ich war kein Romantiker, aber selbst mir fielen ihreunvergleichlichen und die fast durchsichtigen Augen auf. Ihre Lippen; Blass,voll und weich. Ihre kleine, festen Brüste unter dem weißen Kleid, das mehrzeigte, als es verbarg.

Ein junger,gutaussehender Ober kam zu unserem Tisch. Als ich ihn ansah, erschrak ich.

„Das ist doch ThomasLichtenberg!", raunte ich Selene zu.

Sie lachte auf. „Du irrstdich! Das ist Falk Stein, 25 Jahre alt. Student und Aushilfskellner. Erverschwand im Oktober."

Ich hatte mich getäuscht.Jetzt erkannte ich, dass er Thomas lediglich ähnelte. Sie waren vom gleichenTyp: Groß, dunkelhaarig, attraktiv. Wie Kevin. Wie ich.

Falk goss sämigen, rotenWein in unsere Gläser, Das Kerzenlicht zauberte Lichtreflexe in diegeschliffenen Rubine, die in einem altmodischen Collier um Selenes Hals lagen.Sie wirkten wie Blutstropfen auf ihrer milchigen Haut. Der Ober verschwand.Selene prostete mir zu. Ich trank einen Schluck. Der Wein schmeckte schwer, süßund ein wenig kupfern. „Gibt es keine Speisekarte?" fragte ich Selene.

Wieder ließ sie ihrhelles, amüsierte Lachen hören. „Ich esse hier immer das Gleiche," erklärtesie, „deshalb brauchen wir keine Karte." Der Kellner kehrte zurück. Er trugeine schwere silberne Servierplatte, stellte sie vorsichtig zwischen uns aufden Tisch und hob mit großartiger Geste die Speisehaube empor. „Voilá!", riefer. „Rohe Leber. Diesmal Lichtenberg. Noch körperwarm und ganz frisch - wie Siees mögen!", verkündete er triumphierend.

Und da lag sie;appetitlich angerichtet, auf Salaten der Saison. Mit Zwiebelchen garniert undRöstkartoffeln als Beilage. Thomas Leber.

Selene streckte die Handaus, nahm die dampfende, glänzende Leber und biss herzhaft hinein. Das Blutlief ihr an beiden Mundwinkel heraus. Mir kam es vor, als würde das Organpochen, wie ein lebendes Herz. Mir wurde übel. Mit Speichel vermischtes Blut rannüber ihr Kinn, tropfte auf ihr Kleid und verursachte hässliche Flecken. Als siemich angrinste, sah ich, dass sich ihre kleinen, perlweißen Zähne vom Verzehrder menschlichen Leber verfärbt hatten. Ihre Eckzähne waren lang und spitz, wiebei einem Raubtier. Oder einem Vampir. Sie biss erneut in das zuckende Organ.Ich würgte angeekelt, als sie ein Stück aus der Leber riss und daraufherumkaute. Sie schmatzte. Ich musste mich übergeben, konnte es kaum nochunterdrücken. Selene lachte laut, und der vermisste Falk Stein, 25 Jahre alt,Student und Aushilfskellner, tat es ihr gleich. Ich schrie.

Zitternd undschweißgebadet fuhr ich mit einem Schrei aus dem Schlaf. Was für ein entsetzlicherTraum! Mein Schädel war schwer, das Herz raste und ein dumpfer Kopfschmerzmachte sich bemerkbar. Kein Wunder; Ich hatte zuviel getrunken. Die Flasche JimBeam war bedenklich leer.

Das war ChristinasSchuld! Sie hatte mir unbedingt diese Mail schicken müssen. Schaudernd setzteich mich auf. Zu meinem körperlichen Unwohlsein gesellte sich der Schock überThomas Tod. Und mein Horrortraum. Der Schrecken saß tief und verwirrte mich. Ichknipste die Nachttischlampe an und suchte nach meinen Zigaretten. Als ich imspärlichen Licht durch das Zimmer tappte, sah ich es; Draußen, vor derTerrassentür stand eine blasse, fast durchsichtige Selene und spähte zu mirherein. Mir wurde kalt. Meine Nackenhaare richteten sich vor Entsetzen auf. Siebedeutete mir durch ein Handzeichen, dass ich die Tür öffnen sollte. „Nein.",flüsterte ich heiser vor Angst. Sie wiederholte das Zeichen noch zweimal. Ichöffnete nicht. Schließlich standen wir uns schweigend gegenüber; nur das kühleFensterglas der Terrassentür trennte uns. Mein Atem benetzte die Scheibe.

Selene lächeltespöttisch. Sie knöpfte langsam ihr Kleid auf und ließ es zu Boden gleiten.Splitternackt und wunderschön stand sie im Mondlicht.

..ich habe michgesträubt, du hast gewonnen...

Was sollte ich bei diesemAnblick schon tun? Ich öffnete.

Noch eine Nacht, bis zumeinem Tod.

Die kühle Nachtluftströmte in das warme Zimmer. Ich bekam eine Gänsehaut, da ich nur Boxershortstrug. Hinter Selene sah ich die gelben Augen Anubis´. Sie machte keineAnstalten hereinzukommen. Ich ging nicht auf die Terrasse. Keiner von unsüberschritt die Türschwelle.

„Ich dachte mir schon,dass du logischen Argumenten zugänglich bist," meinte Selene ironisch. Mitihren eisblauen Augen sah sie mich fragend an.: „Willst du mich nichtreinbitten?" Halbbetrunken, wie ich war, tat ich, was Tina mir geraten hatte:Ich ließ keinen herein, schüttelte nur verneinend den Kopf. Selene stöhnteungeduldig. Bedeutungsvoll starrte sie auf meine riesige, deutlich sichtbareErektion. „Bist du dir da ganz sicher, Markus?"

Ich wusste nicht, was ichsagen sollte. Sie setzte sich auf ihr Kleid, zog die Knie an und legte ihreArme darum. Ich ließ mich auf dem Laminatboden nieder und lehnte mich mit demRücken an die Zimmerwand. „Wieso kommst du nicht einfach raus, zu mir?"flüsterte sie heiser. Wieder nur ein törichtes Kopfschütteln meinerseits,heftiger diesmal. Sie verzog schmollend den Mund. „Gefalle ich dir nicht?",belustigt sah sie auf meinen Steifen, der aus meinen Shorts ein Einmannzeltgemacht hatte. Leugnen war zwecklos, daher gab ich es zu: „Ich kann dir garnicht sagen, wie sehr du mir gefällst..."

„Wo liegt dann dasProblem?", wollte sie wissen.

Ich war noch immer nichtnüchtern; der entsetzliche Traum noch frisch. Ich fürchtete mich! Nur so kannich mir erklären, dass ich sagte, was ich schließlich sagte: „Du machst mirAngst! Du bist immer nur im Dunkeln unterwegs. Mit diesem Schakal. Ich habedich noch nie bei Tag gesehen. Das ist unheimlich. Sag mir: Wer oder was dubist."

„Du hast mit jemandem ausdem Ort gesprochen," stellte sie trocken fest.

Ich nickte. „Ja. Duweißt, was sie reden?"

Selene lachte unfroh.„Natürlich! Sie sagen, ich hätte großen Durst. Blutdurst! Dass ich das Blut derLebenden trinke, um ihn zu stillen. Warmes Menschenblut, damit ich existierenkann. Ist das der Grund, warum du mich nicht reinlässt? Weil man einen Vampireinladen muss, damit er ins Haus kann?"

Ich ging nicht daraufein, fragte stattdessen „Was ist aus den Menschen geworden, die hierverschwunden sind? Mit Falk Stein oder Thomas Lichtenberg?"

Sie zuckte unbestimmt mitden Schultern. „Das weißt du doch. Ich habe sie in eine Falle gelockt. Sieverrückt nach mir gemacht, ihnen ihren Willen genommen. Dann habe ich sieleergetrunken, ohne ihnen ewiges Leben zu schenken." meinte sie sarkastisch.

„Wo sind ihre Leichen?"Ich konnte selbst nicht fassen, dass ich das fragte!

„Wir haben in derFamiliengruft eine Grube für sie. Ein verstecktes Massengrab. Es kommt nie eineMenschenseele dorthin. Anubis passt auf." Sie grinste sardonisch.

„Es gibt keine Vampire!Das ist Schwachsinn. Nicht in Wirklichkeit... oder doch? Bist du... blutleer?Das Tageslicht kann dich töten, darum kommst du nur in der Dunkelheit insFreie. Die Männer verschwinden, weil du ihr Blut brauchst. Deswegen sterben sie..."

Sie stand auf, schüttelteden Kopf und sah nachdenklich auf mich herab. „Du bist so blau, dass du nichtmal bemerkst, was für einen paranoiden Scheiß du redest! Hör dir nur einenAugenblick selbst zu!" Sie zog ihr Kleid an, nahm eine kleine Tablettenschachtelaus der Tasche, öffnete sie und reichte mir den Beipackzettel. „Hier, lies das.Wenn du überhaupt noch in der Verfassung bist, zu lesen!"

Ich nahm den Zettel, ohneeinen Blick darauf zu werfen - hörte ihr einfach weiter zu.

„Ich leide an einemangeborenen Enzymdefekt. Eine Stoffwechselstörung meines blutbildenden Systems.Das hat zur Folge, dass sich meine Körperfarbstoffe in den Organen ablagern.Besonders unter der Haut und vor allem in der Leber. Poryphyrinen heißen dieseFarbstoffe. Es ist eine seltene Erbkrankheit. Die Folge: hämolytische Anämieund Photosensibillität. Bei mir ist der Defekt sehr, sehr stark ausgeprägt."

Ich runzelte die Stirn,schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich verstehe kein Wort.," gab ich zu.

„Ganz einfach formuliert:Extreme Blutarmut. Meine roten Blutkörperchen lösen sich krankhaft auf. MeineHaut ist in hohem Maß Lichtempfindlich. Sobald ich mit Licht in Berührungkomme, bilden sich Blasen, als wenn ich mich verbrannt hätte. Manchmal so schlimm,dass sich Geschwüre bilden. Das tut verdammt weh! Die Sonne kann mich sehrschwer verletzten, vielleicht sogar töten. Darum kann ich nur in der Dunkelheitraus!" Sie unterbrach sich, als sie ihren Seidenschal um den Hals schlang.„Wahrscheinlich werde ich später an Leberzirrhose sterben," fuhr sie fort. „Wiemeine Mutter. Sie hatte die Krankheit ebenfalls, ebenso meine Ur-Urgroßmutterund noch andere meiner Vorfahren. Die Störung wird über meine mütterliche Linievererbt. In früheren Zeiten kannte man weder Medikamente zur Linderung, nochSun-Blocker. Die Erkrankten waren gezwungen, ihr Leben in Dunkelheit zufristen. In vielen alten Medizinbüchern ist aufgeführt, dass Blut alsHeilmittel gegen Porphyrie verabreicht wurde. Es ist also kein Wunder, dassdiese Menschen in dem Ruf standen, Vampire zu sein. Untote schimpfte man sie.Verfolgte. Gejagte Geschöpfe, die nur taten, was sie tun mussten, um zuüberleben! Auch meine Vorfahren. Sie tranken Blut. Und wurden von den Gesundenverdammt! Manchmal brachte man sie sogar um oder schändete nach ihrem Tod ihreGräber und Leichen: Man schlug ihnen Holzpflöcke in die Brust, um den Vampirauszulöschen. Diese Krankheit ist ein Mitbegründer des Vampiraberglaubens.Heute gibt es die moderne Medizin. Sie lindert die Krankheit. Heilung gibt esaber noch nicht. Meine Ur-Urgroßmutter konnte zur ihrer Zeit noch nichtbehandelt werden! Die Leute im Dorf wussten, dass etwas mit ihr nicht stimmte.Vielleicht hat jemand gesehen, wie sie nach einer Schlachtung Blut trank? Oderimmer nur nachts ausging? Niemand weiß es! Sie wurde ermordet. Mit einem Pflock- wie ein Vampir! Stell dir das einmal vor! Die verrückte Bauerninzucht hat sievor der Familiengruft getötet. Den Pflock haben wir noch. Er liegt in derGruft. Und das ist das ganze Geheimnis. Bloß eine Krankheit." Sie schwieg.

So einfach, so banal. Ichglaubte ihr jedes Wort. Ich war ein Idiot

„Es gibt gar keineVampire," sagte ich dämlich.

„Natürlich nicht! Es gibtnur uns," entgegnete Selene. Sie drehte sich nicht um, als sie davonging. Aufder Lichtung sagte sie etwas zu dem Dobermann. Der Hund hockte sich auf seinengewohnten Platz. Anubis, Wächter von Selene.

Sie blieb stehen. „Kommschon," rief sie. „Ich möchte dir etwas zeigen." Eilig schlüpfte ich in Jeansund Turnschuhe und folgte ihr. ...da bin ich; ich habe Ja gesagt!

Noch nie hatte ich einenschöneren Friedhof gesehen! Verborgen im Wäldchen, direkt neben einem Teich, indem sich das Mondlicht zwischen den Seerosen spiegelte. Der selbe Teich, in demsie nach Thomas Lichtenbergs Leiche gesucht hatten. Eine hohe weiße Mauer, vonwildem Efeu bedeckt, umschloss das kreisrunde Grundstück desFamilienfriedhofes. Das große schmiedeeiserne Tor war mit einer Kettegesichert. Selene hatte den Schlüssel dabei. Das Tor war gut geölt. Leicht undfast geräuschlos ließ es sich öffnen.

Bodennebel stieg auf.Letzte Ruhestätten. Uralte Grabsteine, ebenfalls von Efeu überwuchert, reihtensich ringsum an die Mauer. Davor eine weitere, kreisrunde Grabreihe. Dreiinsgesamt. In der Mitte erhob sich eine Kapelle, auch mit einem schweren Torversehen. Selene schloss auf. Wir gingen hinein und standen in einem kleinen,kirchenähnlichem Raum. Es gab einen nicht sehr großen Altar, ein paar alteKirchenbänke und Kerzenständer. Selene öffnete eine in die Wand eingelassene,fast nicht sichtbare Tür. Eine breite Treppe führte hinunter ins Dunkel. „Dasist eine Art Krypta. Dort unten sind die Gräber meiner Familie." Zu meinerErleichterung nahm Selene eine Taschenlampe von der obersten Stufe. Ich folgteihr ohne zu zögern.

Die Grabkammer wargrößer, als ich vermutet hatte. Die Gräber waren in die Wände eingelassen.Grabplatten verschlossen sie. Name, Geburts- und Todesdaten waren inschnörkeliger Schrift hineingehauen. Sie deutete mit dem Lichtkegel auf einePlatte: Elizabeth Viktoria Tepes, Gräfin von Wismar, verwitwete Gräfin zuKahnstein. Geboren am 07. Januar 1905 - ermordet am 18. Juli 1933. Diegepfählte Vampirfrau.

Ich drehte mich um.Selene stand neben einem großen, massiven Tisch. Sie zündete die Kerzen in denschweren, mannshohen Ständern an, legte die Taschenlampe auf den Boden. Einpaar Stühle waren ordentlich im Raum aufgestellt. „Hier werden die Särge nachder Trauerfeier aufgebahrt, bevor sie in die Grabnischen kommen." erklärteSelene. Sie nahm einen Gegenstand von dem Tisch: „Das ist der Pflock, mit demmeine Ur-Urgroßmutter umgebracht wurde. Er steckte in ihrer Brust, als man siefand." Sie legte ihn auf den wuchtigen Tisch. Der Holzpflock war etwa 40 cmlang und maß vielleicht 5 cm im Durchmesser. Schmutzig, von Trockenheit undAlter steinhart, lag er da. Amor`s Mordwaffe.

Viel Zeit darübernachzudenken ließ sie mir nicht. Selene nahm ihren Seidenschal ab. „Du wolltestdoch immer wissen, was ich mit Thomas gemacht habe, oder?", sie wartete meineAntwort nicht ab, trat hinter mich und band mir die Hände auf den Rücken.Unbemerkt ließ ich viel Platz zwischen meinen Handgelenken. Ich hatte nichtvor, mich ihr völlig zu unterwerfen. Ich wollte zugreifen und sie berührenkönnen, wenn mir danach war. Ich lockerte die Fessel noch ein wenig mehr.

„Entspann dich! Keinungebetener Gast wird hierher kommen." Sie führte mich sanft zu dem Tisch, aufdem sonst die Toten aufgebahrt wurden. „Leg dich hin, ich zeige dir etwasAußergewöhnliches." Ich gehorchte, wenn auch widerstrebend. Ich fühlte michnicht ganz wohl dabei. Ein Rendezvous in einer Gruft! Es war schaurig.Unheimlich. Und doch faszinierte es mich. Als sie sich auszog, verlor ichsämtliche Bedenken. ...ich konnte dir nicht widerstehen...

Sie trat ans Ende desTisches, zog meine Jeans bis zu den Knöcheln herunter. Sie behinderten mich wieeine Fußfessel, was wahrscheinlich von ihr gewollt war. Mit einem Strick zurrtesie meine Füße samt Hose gekonnt am Tisch fest. „Ich will, dass du dich mirrestlos auslieferst," flüsterte sie heiser. Sie ging zu ihren Kleidern undkramte eine Weile herum. Die Handfesseln saßen jetzt locker. Um ihr den Spaßnicht zu verderben, blieb ich liegen, wie sie mich zurückgelassen hatte. Aufdem Rücken liegend, scheinbar hilflos. Es war unbequem. Etwas drückte mich imKreuz. Ich fühlte, dass es der mörderische Holzpflock war. Ehe ich ihnherunterstoßen konnte, war Selene wieder da.

In der Hand hielt sie einaltmodisches Rasiermesser. Weiß der Himmel, wo sie es her hatte - jedenfallstrat mit bei seinem Anblick schlagartig der Schweiß auf die Stirn. Sie bemerktees, lachte leise und klappt es auf. „Es tut überhaupt nicht weh! Du spürst denSchnitt nicht, so scharf ist es." Sie hielt es mir an den Hals. Ich ächzte,wagte aber nicht, mich zu rühren. „Ich kann genau sehen, wie schnell dein Herzschlägt! Die Arterie klopft und pocht! Du hast Angst. Gut!" Sie leckte mitihrer warmen Zunge träge über meine linke Halsschlagader. „Früher nahmen Ärzteetwas ähnliches, um Patienten zur Ader zu lassen." Sie setzte die Klinge anmeinen Hals und schnitt blitzschnell an der Schlagader entlag; ich spürte denSchnitt tatsächlich nicht! Das Blut spritze heraus und besudelte Selene. Erstin einem Schwall, dann rhythmisch austretend bis es schließlich nur noch ausdem Schnitt lief. „Dafür benutze ich es. Zum Aderlass. Um meinen Durst zustillen." Sie leckte genüsslich an der Wunde, stülpte ihre Lippen darüber undsaugte. Ich spürte, wie sich ihr Kehlkopf bei jedem Schlucken auf und abbewegte. Sie trank mein Blut. In vollen Zügen. Sie gab leise schmatzendeGeräusche von sich. Fast wie ein Baby, wenn es gestillt wurde. Mir schwindelte.

„Selene... hör auf... dasgefällt mir nicht. Mach keinen Scheiß!", flehte ich und zerrte panisch an demSeidenschal. Sie hob den Kopf und flüsterte in mein Ohr: „Ich habe vergessendir zu erzählen, dass ich dieses Messer von meinem Großvater bekam. Er brachtemir bei, wie man Adern öffnet, um sich satt zu trinken. Opa hatte einen ebensogroßen Blutdurst, wie ich. Ich war acht Jahre alt, als wir mein erstes Opfergemeinsam genossen. Das war 1995." Sie saugte weiter an meinem Hals. Dann: „Eswar ein kleiner Junge. Er schmeckte sehr, sehr süß."

„ Warum tust du das?",brüllte ich, und versuchte verzweifelt, mich endgültig von meinen Handfesseln zubefreien. Das war meine einzige Chance! Ich kämpfte um mein Leben.

„Weil unsere Familie esimmer so gemacht hat! Wir sind eine Art Vampire. Blut ist Lebenssaft. Ich liebeseine Wärme, seine Farbe und seinen Geruch. Es ist süß, schwer und klebrig.Eine köstliche Süßigkeit. Blut duftet und ist lebendig. Es schenkt mir Gesundheit.Es erregt mich, ist besser als jedes Medikament. Und es macht viel mehr Spaß,als langweilige, ärztliche Behandlungstherapien. Einen Riesenspaß!"

Sie schlitzte mir dierechte Halsschlagader auf und trank. Alles drehte sich um mich. Ich sah Punktevor meinen Augen flimmern, dachte, dass ich jeden Augenblick das Bewusstseinverlieren würde. Da hatte ich endlich meine Hände befreit! Tastend suchte undfand ich den Pflock hinter meinem Rücken. Ich umschloss ihn fest mit meinerRechten. Als Selene sich aufrichtete, riss ich blitzschnell meinen Arm nachvorn, und stieß ohne zu Zögern zu. Ich führte den Stoß nicht sicher und festgenug aus, weil mein Arm taub war. Ich hatte zu lange darauf gelegen. DerPflock traf auf eine Rippe, wurde von dem Knochen abgelenkt und rutsche daranab. Sofort setzte ich nach, und diesmal fand das alte Holz einen tödlichen Weg!Nicht in ihr Herz, aber in die Lunge.

Abrupt richtete Selenesich auf, die Augen verblüfft aufgerissen. Sie taumelte durch die Grabkammerund ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen. Selene legte ihre Hände um denPflock, zog ihn ein kleines Stück aus ihrem Körper. Blut quoll hervor. Es war sodunkel, dass es schwarz aussah. Ihre Hände waren voll davon. Selene betrachtetees ungläubig. Wie in Trance hob sie die Hände zum Mund, und leckte sichgenüsslich ihr eigenes, warmes Blut von den Fingern, so, wie ein Kind seineschokoladenbeschmierten Finger ablutschen mochte. Währenddessen quoll das Blutaus ihrer Verletzung, rann den Bauch hinunter und sammelte sich in ihremSchamhaar.

Noch einmal zog sie andem Holz, bis sie es in der Hand hielt. Ein Fehler! Zischend entwich dieAtemluft der Wunde. Ihre Lunge kollabierte, fiel in sich zusammen. Panikblitzte in ihren Augen auf. Sie zuckte unkontrolliert. Ihre Blase gab nach; sieurinierte unter sich. Ihr Wasser mischte sich mit ihrem Blut. Rosafarbentröpfelte es vom Stuhl und bildete eine hässliche Lache. Ein letztes Röcheln,ein krampfhafter, verzweifelter Versuch zu atmen. Vergeblich! Selenes Kopf sanknach vorn, ihr Muskeln entspannten sich, der Körper sackte zusammen. Sie wartot.

Ich nahm mir nicht dieZeit darüber nachzudenken, dass ich sie getötet hatte. Meine Halsarterien warenaufgeschlitzt, die Schnitte waren nicht tief, aber lang. Mein Blutdruck warstark gefallen, das Blut floss in einem langsamen, aber stetigem Strom. Ichfühlte mich schwach, presste meine Hände auf die Wunden, um die Blutung zuverringern. Ich schluchzte als mir klar wurde, dass ich meine Hände bräuchte umden Strick von meinen Füssen zu lösen, doch ich hatte nichts, womit ich dieWunde provisorisch verbinden konnte. Während ich mich zu befreien versuchte,musste ich weiter bluten. Mit glitschigen Fingern probierte ich, den Knoten zulösen. Erfolglos! Und dann hörte ich die Stimme aus der Dunkelheit:

„Ich würde mich beeilen!"

Zuerst war icherleichtert. Rettung in letzter Sekunde! Anubis schien doch nicht so ein guterWächter zu sein, wie es den Anschein hatte. Dann der Restfunke Verstand: Warumhätte sie mich suchen sollen? Um diese Zeit? Woher wusste sie, wo ich war?Wieso war sie nicht im mindesten geschockt?

Ich hatte die Händewieder fest auf die Schnittwunden gepresst. Das Blut sickerte durch meineFinger, ließ sich nicht aufhalten. Sie schlenderte zu Selene, kniete sich hinund betrachtete sie liebevoll. Dann küsste sie die Tote, schob ihre Zunge inSelenes Mund, liebkoste sie. Schließlich nahm sie ihr sacht den Holzpflock ausder Hand und streichelte zärtlich die furchtbare Wunde. Sie weinte. Endlichdrehte sie sich wütend zu mir um.

„Du Drecksau!", kreischteChristina zornig. „Du hast sie umgebracht! Habe ich dir nicht gesagt, du sollstverschwinden?!", Sie schluchzte hemmungslos. „Aber dazu warst du zu scharf aufsie! Wie alle, die sie für uns hergebracht hat. Dabei war ich die Einzige, diesie geliebt hat. Meine kleine Geliebte." Tina hörte nicht auf zu weinen undwiegte die Leiche liebevoll in ihren Armen. Es wirkte grotesk.

„Sie... sie wollte michumbringen!", röchelte ich fassungslos. „ Das verdammte Miststück wollte michumbringen, weil sie mein Blut trinken wollte! Du hattest recht: Es gibtVampire..."

Tina stand auf undwischte sich zornig mit ihrem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. „Das weiß ich!Ich bin mit ihr aufgewachsen, wohnte mit ihr in einem Haus! Sie brauchte dasBlut, um zu leben. Schon als Kind! Sie kannte es nicht anders. Es war dochnicht ihre Schuld! Sie wurde so erzogen. Selene war eine geschickteBlutsaugerin, und brachte mir alles bei, was sie wusste. Irgendwann merkte ich,dass es mir Freude machte. Obwohl ich es nicht wollte." Sie schwieg einenMoment, und zog die Nase hoch, bevor sie fortfuhr: „Ich habe nicht gewollt,dass dir etwas geschieht, deswegen habe ich versucht dir Angst zu machen. Dichzu warnen. Aber du konntest nicht hören! Und sie auch nicht. Selene war wütendauf mich. Erst habe ich ihr Kevin verboten, dann dich. Und jetzt ist sie tot."Sie weinte herzerweichend. „Ich habe einmal versucht, uns davon wegzubringen,ihr mit Trennung gedroht. Ich legte mir einen Freund zu. Kevin. Ich bin sogarnach Amerika gegangen. Sie sollte sehen, dass ich es ernst meinte. Aber dieganze Zeit dachte ich nur an sie. Als ich im Oktober zurückkam und sie wiedersah, da war es, als wäre ich nie fort gewesen. Wir machten einfach weiter wievorher."

Unter anderen Umständenhätte ich vielleicht Mitleid mit ihr haben können - obwohl sie völlig verrücktwar, und in eine Anstalt gehörte! Eine vollkommen Irre!

„Was redest du bloß füreinen Stuss? Hilf mir hier raus, ich verblute, verdammt noch mal!" Ermattetsank ich auf den Tisch zurück. Ich legte mich hin, versuchte ruhig zu atmen.Ich hatte Angst.

Tine beugte sich übermich. Ihre Stimme war nur ein wispern: „Hat sie von dir getrunken?", wollte siewissen. Ich nickte.

Da beugte sich Tina übermeinen Hals, nahm meine Hand fort und legte ihren Mund auf den Schnitt. Sie soggierig mein Blut ein, wollte nicht mehr aufhören. Sie vergrößerte meine Wundemit dem Rasiermesser, schnitt tiefer und saugte erneut. Ihr Hass, ihr Rachegefühlund ihr Blutdurst waren zu stark. Sie trank exzessiv, schnaufte dabei schwerdurch die Nase. Wie ein wildes Tier. Es tat weh, ich konnte ein Wimmern nichtunterdrücken, hatte keine Kraft mehr, mich zu wehren Meine Füße waren nochimmer gefesselt, ich hatte keine Waffe. Der Blutverlust machte mir zu schaffen.Das Blut lief seitlich an meinem Körper herab, sickerte unter meine Schultern,sammelte sich dort zu einer Pfütze, die erst kalt und schließlich glitschigwurde.

„Ich werde dich leertrinken, und wenn ich es allein nicht schaffe, lass ich dich ausbluten, wie eingeschlachtetes Schwein. Dann komme ich wieder, und hole mir deine Leber. Dasist der Anteil des Grafen. Einmal habe ich davon gekostet, aber sie war mir zubitter! Ich warf sie fort. Ich liebe die Süße des Blutes. Das ist es, wonach esmich dürstet. Vielleicht will der Graf in diesem besonderen Fall aber auch deinHerz. Mir ist es egal - ich bringe ihm, wonach er verlangt! Denk die ganze Zeitdaran, wenn du hier allein in der Kälte liegst: Ich komme wieder!"

„Aber... warum... ?",meine Stimme erstarb. Ich wurde müde.

Erstaunt sah sie mich an.

„Warum nicht?"

Sie trank noch zweimalvon meinem Blut. Dann küsste sie Selene zum Abschied und stieg die Treppehinauf. Als sie die Tür öffnete, drang kurz der Morgengesang der ersten Vögelzu mir herunter. Ich hatte noch nie etwas so schönes gehört. Tränen traten mirin die Augen. Die Tür schloss sich hinter Christina. Bald darauf hörte ichAnubis heulen.

Es ist sicher das Letzte,was ich hören werde, bevor es endgültig Schwarz um mich wird.

Ich bin fassungslos.Meine Gedanken kreisen unaufhörlich in meinem Kopf umher. Ruhelos. Erzählen mirdie Geschichte immer wieder von vorn. Es hatte doch alles so harmlosbegonnen...

 

Das letzte Mal

Eswar kalt und ich hörte ein leises Hämmern in meinem Kopf. Die dunklenWolken versperrten der Sonne den Weg. Ich saß auf dem Bürgersteig undwartete.
Wie er wohl aussieht? Ich starrte andauernd auf meine Uhr,doch die Zeit verging langsam, viel zu langsam. Vielleicht macht ereinen Rückzieher, dachte ich. Doch dann plötzlich tauchte eine großeGestalt vor mir auf. Er hatte schwarze Haare und grüne Augen um diesich Ränder zeichneten. Er lächelte mich an.
„Wo machen wir es?, fragte er mich ganz direkt. Seine Stimme war tief.
Erwollte anscheinend nicht mehr reden, wieso auch, es stand schon langefest. Wir würden es einfach tun. Ich stand auf und sagte: „Komm mit.
Wirgingen zusammen in das große Gebäude. Die vielen Stufen machten michmüde, doch ich ging weiter. Oben angekommen konnten wir auf die ganzeStadt hinunterblicken.
Leicht ironisch sagte er: „Ist das schönhier. Und dann nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Bist du dirganz sicher? Sollen wir es hier tun?
„Wieso nicht. Es wird uns schon niemand dabei erwischen. Er grinste.
Ichfühlte mich beschissen. Ich war doch nicht so sicher ob ich es tunwollte, aber jetzt war es zu spät. Er wäre bestimmt enttäuscht von mir.
Ichschaute ihn mir genau an. Seine Jeans waren ausgewaschen und hatten einLoch am rechten Knie. Sein T-shirt war schwarz mit einem dunkelgrünenStrich oberhalb der Brust. Er sah total fertig aus. Seine Augenverrieten zu viele Drogen und zu wenig Schlaf. Seine Haare warenzerzaust. Obwohl er so heruntergekommen aussah, mochte ich seinAussehen. Ich stellte mir vor wie es wäre mit ihm zu kuscheln und ihnzu umarmen. Ob er dann glücklicher wäre? Vielleicht. Ich ging auf ihnzu und legte meine Arme um ihn. Er war überrascht, aber er nahm dieUmarmung an und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Dannküsste er mich leicht auf die Stirn und fragte: „Hast du Angst?
Ichschaute in seine Augen und sah den ganzen Schmerz, das alles was erdurchgemacht hatte, ich konnte es in dem Moment fühlen, ganz stark. Ichspürte, dass uns etwas verband, etwas merkwürdiges und dann sagte ich:„Ein bisschen.
„Ich auch., sagte er leise und lächelte leicht.
„Tun wir es?, fragte ich schließlich.
„Ja.
Ichnahm seine Hand und wir stellten uns gemeinsam an den Rand desGebäudes. Ich bekam ein mulmiges Gefühl. Er drückte meine Hand ganzfest, dann schauten wir uns an. Und sprangen runter. Adrenalin pur.Angst und Furcht stachen mein Herz wie Spatzen mit scharfen Schnäbeln.Es vergingen Sekunden. Ich spürte den riesigen Luftsog. Dann schrie ichso laut ich konnte, so laut wie noch nie. Ich wusste nicht wie es ihmging, noch immer hielt ich seine Hand, aber es war zu wenig Zeit umsich noch Gedanken zu machen. Ich bereute. Doch es war schon viel zuspät.
Schwärze.
Tod.

Tödliche MAiL

Immer als sie nach Hause kam, setzte sie sich an den Computer,
wählte sich ins Internet ein und blieb solange drin,

bis sie ihr Mutter ins Bett schickte.

Aber an diesem Tag war es anders, sie hatte sich verliebt.

Es verging kaum eine Minute, wo sie nicht an ihn dachte.
Sie hatte nur seinen Nicknamen im Kopf und seine Beschreibung.
Andauernd dachte sie darüber nach,
wie er wohl aussehen würde.
Sie hatten nie so richtig über sich selbst geredet,
nie über persönliche Details wie genauer Wohnort oder so.
Sie wusste nur, dass er in Deutschland wohnte,
wie sie selbst, aber etwa 400 km weit entfernt; zu weit zum besuchen.
Sie konnte ihm vertrauen, konnte sich loslassen,
konnte sich fallen lassen, wenn sie mit ihm chattete,
was sie sonst nicht konnte.
In real war sie sehr schüchtern, traute sich kaum etwas zu.
Doch im Chat, wenn sie mit ihm sprach,
dann konnte sie sich richtig fallen lassen,
und ihren Gefühlen freien Lauf lassen.
Doch das sie sich in ihn verlieben würde, daran dachte sie nie.
Sie hielt es nicht für möglich, sich in einem Chat zu verlieben,
doch nun war es passiert;
sie konnte nichts mehr dagegen machen.
Es vergingen einige Tage; sie dachte pausenlos an ihn;
war schon öfters so nah dran, es ihm zu gestehen,
aber sie schaffte es nie.
Doch dann kam der Tag, an dem sie beschloss, es ihm zu sagen.
Als sie sich nach der Schule an den Pc hockte,
und in den Chat ging, war er nicht da.
Sie wartete lange, doch er kam nicht.
Sonst war er immer da. Jeden Tag um die selbe Zeit.
Doch heute nicht.
Sie hatte keine Ahnung was dazwischengekommen war
und befürchtete schon das schlimmste.
Und da kam ihr die Idee, ihre E-Mails nachzulesen.
Sie hatte Post, es war eine E-Mail von ihm.
Als sie den Betreff las, stieg in ihr ein eigenartiges Gefühl auf.
Ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch.
Ein Gefühl, dass ihr die Luft wegbleiben ließ.
Im Betreff stand : Tut mir leid, ich mag dich nicht mehr !!!
Sie machte die Mail auf......

Na du......
Es tut mir leid, ich hätte es dir viel eher sagen sollen,
hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen.
Ich bin nicht der, den du denkst.
Ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch, kann mit dir ehrlich gesagt nichts anfangen.
Ich habe dich die ganze Zeit nur belogen.
In Wirklichkeit wollte ich nur jemanden verarschen.
In Wirklichkeit kann ich dich nicht leiden.
Du mit deinem ewigen Gejammer,
du, mit deiner völlig abartigen Sicht vom Leben und allem.
Ich habe mit gespielt, weil es das war, was du wolltest.
Aber ich kann dich nun mal nicht leiden,
deswegen werde ich dich jetzt in Ruhe lassen.
Das ist das letzte was du von mir hörst.

Sie konnte es nicht glauben.
Jedes Wort fühlte sich so an,
als würde ein Messer in ihr Herz stechen.
Es tat so fürchterlich weh, als sie das las.
Die Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten.
Sie rollten über ihre Wangen, bis zum Kinn.
Es fühlte sich an, wie Dornen die sich in sie hineinfraßen.
Sie war alleine daheim ; zum Glück.
So hätte sie sich nicht getraut, aus dem Zimmer zu gehen.
Und das Weinen konnte sie auch nicht unterdrücken.
Es kam aus ihr heraus,
als hätte sie seit Jahren nicht mehr geweint.
Sie hatte das Gefühl, als würden diese Worte alles in ihr zerstören, verbrennen.......
Sie wollte nicht mehr.


Er war die einzige Person, der sie vertraut hatte.
Doch es war alles nur Show.......
Er war nicht real, diese Person die sie liebte , hasste sie.
Sie wollte nicht mehr leben .
Alles, woran sie geglaubt hatte, war eine Lüge.
Und das schlimmste war immer noch,
das er es ihr so sagen musste.
Er hätte es auch anders tun können......
Aber wieso so ???
Und wieso gerade sie, und nicht eine andere naive Chatterin ?
Sie sah nicht mehr richtig,
ihre Augen waren voller Tränen.
Und in ihr brannte es förmlich.
Sie konnte sich noch daran erinnern, dass ihre Mutter einmal Schlaftabletten gekauft hatte......
Im Bad mussten sie sein, wie vor einigen Tagen auch noch,
als sie sie per Zufall gefunden hatte.
Sie setzte sich wieder an den Pc, vor ihr der Posteingang -
Keine neuen Nachrichten -........
Der Deckel des Röhrchens spickte weg, als sie es aufmachte.
Da waren einige weiße Tabletten.
So klein und doch so gefährlich.
Sie nahm sich eine raus und schluckte sie.
Es war eckelhaft; es schmeckte fürchterlich bitter,
aber die Tablette verschwand sofort in ihrem Magen.
Der Rest kann ja nicht schlimm sein,
gleich ist ja eh vorbei dachte sie,
und schluckte den Rest der Tabletten auch.
Wie lange sie da sah und auf Post von ihm wartete,
konnte man nicht sagen, es mussten Stunden gewesen sein.
Ihr Kopf wurde immer schwerer,
die Augenlider waren so schwer wie Blei.
In ihrem Magen brannte es,
doch sie spürte es nicht mehr.
Alles war wie durch Watte gedämpft.

Der Kopf sank auf die Tastatur, ihre Augen schlossen sich.......

Das Herz wurde immer langsamer, alles schlief ein.

Für immer........



Man fand sie am nächsten Morgen.
Tot vor dem Pc, in der Hand das leere Röhrchen.
Und auf dem Bildschirm, eine Nachricht.
Irgendwer von den Ärzten musste sie geöffnet haben. Darin stand

                                 
Huhu
Gott , was hat denn mein Bruder für einen Mist geschrieben ?
Tut mir leid, ich habe das nicht geschrieben......
glaub mir bitte.......
ich könnte dir niemals weh tun......

Denn ich liebe dich

 

 

 

 



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